Was Sie schon immer über Bienen wissen wollten, aber nie gefragt haben.

  Bienen stechen, aber nicht absichtlich...........wenn Bienen stechen bedeutet das deren Todesurteil, der Stachel hat einen Widerhaken und verbleibt am Tatort......aus Unwissenheit und wie sollte es anders sein, wegen der verursachten Schmerzen versucht man den Stachel möglichst rasch zu entfernen. Übersieht man doch, das sich auch die Giftblase am anderen Ende des Stachels befindet und ein kleiner Muskelapparat immer noch Gift in die Stichstelle pumpt. Also nicht versuchen mit zwei Fingern den Stachel herausziehen, man würde nur das restliche Gift noch schneller unter die Haut bringen, besser ist es den Stachel seitlich abzustreifen oder wenn vorhanden eine Pinzette verwenden.

Ein leichter Trost........ Bienengift kann unter Umständen auch gesund sein.

Was manche immer wieder verwechseln.... die summenden Dinger mit den Gelb-Schwarzen Ringen sind meistens Wespen....ein wesentlicher Unterschied.... Wespen können immer wieder stechen und verteidigen ihr Revier viel konsequenter als die Bienen. Ein angenehmer Unterschied...... die Honigbiene verfüttert an die jungen Bienen pflanzliches Eiweiß......Pollen, die Wespe dagegen verwendet tierisches Eiweiß, also eher was ekelhaftes.

Etwas Statistik.: Ein Bienenvolk beherbergt im Sommer etwa 40-800000 Mitglieder. Hier einige Vertreter der Spezies Honigbiene

Ein paar Worte zur Behausung.

Viele kennen sicher die altbekannten Strohkörbe. Eine Form der Bienenhaltung, wie sie zum Teil noch in der Lüneburger Heide verwendet wird (angeblich ). Eine moderne Imkerei verwendet Magazine. Eine Beschreibung der Vor und Nachteile verschiedener Systeme wäre zu aufwendig, allerdings werden jedem interessierten Beobachter die unterschiedlich gefärbten Einflugschneisen auffallen. Sie dienen in erster Linie der Biene zur Orientierung. Es gilt.....eine Biene fliegt fast immer dahinein wo sie herkam, es sei denn sie bringt Futter, dann kann sie hinein wo sie will.

Die Bewohner eines Volkes bestehen zum überwiegenden Teil aus Arbeiterinnen, einer einzigen Königin... nach der Devise.....es kann nur Eine geben und einer Hand voll so genannter Drohnen. Die Aufgabe der Drohnen ist schnell erklärt..........Futtern und Liebe machen mit der Königin... hier kommen allerdings nur einige wenige zum Zug und noch ganz was Wesentliches. Der Drohn verliert sein Leben nach vollzogenem Akt. Da haben wir Männer aber Glück gehabt, wir würden uns das gut überlegen, mit wem und wann und etc.!!!!!!! Im Herbst ist es vorbei mit dem Liebesleben und die Drohnen werden regelrecht aus dem Stock geworfen, aus und vorbei mit dem Lotterleben.

Was machen Bienen im Winter? Eine berechtigte Frage, einfache Antwort.

Fressen, wozu sollte sonst Honig gesammelt werden. Die Bienen ziehen sich zu einer Kugel zusammen und erzeugen durch leichtes vibrieren Wärme. Versuche im hohen Norden haben gezeigt, das Bienenvölker sogar noch bei Temperaturen von -80 Grad überleben.

Die jungen Bienen werden in Waben großgezogen, überhaupt ist der Wabenbau eine großartige Sache. Das erforderliche Wachs erzeugen die Bienen selbst, die 6 eck Form kann als Ideal bezeichnet werden. Die Zellwände sind weniger als 1/10 mm dünn, eine Wabe in der Größe von 37x22,5 cm kann etwa 4000 Bienen oder 2kg Honig aufnehmen wobei nur etwa 40 Gramm Wachs benötigt wird.

Bienen sammeln, Nektar und Honigtau und verarbeiten den süßen Saft im Stock zu Honig, Pollen, die Eiweisversorgung, zum füttern der Brut,  Kittharz auch Propolis genannt, zur Desinfektion der Behausung und Wasser zur Regelung des Temperaturhaushaltes im Stock. Die Frage, wozu der Honig gut ist, kann leicht erklärt werden: Zucker ist ein Energielieferant. Bienen müssen während der Brutperiode eine konstante Temperatur von 35 Grad im Stock halten. Durch die Bewegung der Brustmuskulatur wird Wärme erzeugt. Im Gegenzug wird durch Flügelschlagen vor dem Flugloch Abkühlung verschafft.

Die Aufgabe der Bienen im Stock ist genau vorgegeben. Es gibt 3 Lebensabschnitte. Vom ersten bis etwa zehnten Tag ist Hausarbeit angesagt. Zuerst werden die Zellen gereinigt und zur Desinfektion zusätzlich mit Propolis überzogen. Nach ein paar Tagen reift im Kopf der jungen Biene eine Futtersaftdrüse heran und ab diesem Zeitpunkt beginnt die Ammenzeit. Die Eiweißstoffe der Nährdrüsen stammen aus den Pollenvorräten des Stockes. Die Betreuung der Jungen ist sehr Zeitaufwendig, etwa 2-3000 Besuche sind notwendig um eine einzige Larve aufzuziehen.

Im zweiten Abschnitt geht es das Erste mal auf die Reise, der erste Ausflug wir zur Orientierung genutzt. Jetzt beginnt auch die Baumeisterzeit, Wachs wird geschwitzt und zum Wabenbau verwendet. Weiters übernehmen die Bienen von den Sammelbienen Honig und Pollen und verfrachten die Ware in die dazu vorgesehenen Waben. Das Ende dieses Abschnittes bildet der Wachdienst. Eine fremde Biene oder ein unwillkommener Besucher wird abgewiesen, es sei denn er bringt Futter. 

Der letzte Abschnitt im Leben einer Biene im "Sommer" wird nur noch zum Sammeln genutzt. Nach etwa 4-5 Wochen ist das Leben der Sommerbiene beendet. Sie hat sich regelrecht zu Tode geflogen. Etwas besser geht es einer im Herbst zur Welt gekommenen Biene. Sie überlebt den Winter und sorgt im Frühjahr für den Fortbestand des Volkes. Sie beendet Ihr Leben nachdem genug junge Bienen herangewachsen sind.

Die Königin hat eine Sonderstellung

Sie lebt mehrere Jahre und wird gehegt und gepflegt solange Sie Eier legt. Sollte die Legetätigkeit nachlassen, beginnen die Arbeiterinnen einige junge Larven mit einem besonderen Futtersaft, dem Gelee Royal zu füttern. Gleichzeitig werden die Zellen besonders groß ausgebaut, die sogenannten Weiselzellen, hier reift eine neue Königin heran. Dann passiert etwas was den Imker nicht so freut. Bevor die neue Königin sich aus der Zelle befreit, nimmt die alte Königin mit einem Teil der Bienen den Hut und beginnt zu schwärmen.

Der Schwarm

Die Überlebensstrategie der Honigbiene seit Millionen Jahren. Wer in den Bereich eines Bienenschwarms kommen sollte, hat eigentlich nicht`s zu befürchten. Leider versucht man automatisch die Bienen um-sich-schlagend zu vertreiben, besser wäre es sich ruhig zurückzuziehen, dann gibt es sicher keine Stiche. Der Ausreißer hat andere Sorgen. Ein neues Zuhause muss gesucht werden und die Zeit drängt. Ein Schwarm im Mai hat es noch leicht, es müssen Waben gebaut werden, Nektar gesammelt werden, eben ein neues Volk mit entsprechender Infrastruktur muss geschaffen werden. Im Juni oder noch später wird es eng, die Zeit läuft davon. Meistens kann der Imker eingreifen, den Ausreißer einfangen und dem Volk ein neues Zuhause geben.

Noch etwas zum Honig, die eigentliche Sache worum es hier geht.

Es gibt viel Literatur über diese süße Sache. Honig besteht in erster Linie aus Zucker. Fast 80% unterteilt in Fruchtzucker und Traubenzucker, etwas Saccharide. Verschiedene Säuren z.B. Glukonsäure, Zitronensäure, Apfelsäure, Ameisensäure. Jede Menge Enzyme, allerdings in geringer Menge, Invertase, Diastase, Inhibine, Vitamine. Mineralien etc. und zu guter letzt, Wasser. Honig mit einem zu hohen Wassergehalt wurde zu früh geschleudert, war noch nicht reif. Dann kann es passieren, dass der Honig zu gären beginnt und ungenießbar wird.

 

Honig kann normalerweise nicht verderben, obwohl von süßem Geschmack reiht ihn der ph Wert in die Säure Seite ein. Honig hat auch eine antibakterielle Wirkung. Zusammenfassend kann gesagt werden, Honig schmeckt jedem der süßes liebt, Honig ist gesund ,wenn auch Kritiker vor dem hohen Zuckergehalt warnen.

Neugierig geworden ? Ein gutes Buch über Honig und andere Bienenprodukte ist im Verlag Ehrenwirth erhältlich " Heilwerte aus dem Bienenvolk".

Abschließend noch eine Betrachtung zum ersten Satz dieser Seite. Ein Bienenstich ist schmerzhaft, jeder Stich! Ein Imker wird mit der Zeit immun gegen die Schwellung die ein Stich verursacht, aber er schmerzt trotzdem. Der Schutzanzug schützt also nicht nur den Imker, sondern rettet auch so mancher Biene das Leben.

Darum "gut Stich " und viel Spaß beim Honigschlecken.